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So lieben wir unser Zuhause

Der Rückzug in die eigenen vier Wände hält an. Nach dem Motto: „Die Welt ist mir zu viel, ich selbst bin mir genug“, sind viele Menschen überfordert mit der Schnelligkeit der Ereignisse und mit den Phänomenen selbst. Die Schnelligkeit der Digitalisierung trägt ihres dazu bei. Für die meisten Menschen wird die Entschleunigung im Zuhause zum verständlichen und gelebten Anspruch.

Auf der Möbelmesse imm cologne wurden im Frühjahr die neusten Trends und Tendenzen im internationalen Möbel- und Einrichtungsangebot vorgestellt. Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) informiert über die auffälligsten Trends:
Möbel mit Nostalgiecharakter haben Hochkonjunktur. Kleine Beistelltische, auch Nierentische und filigrane Sofas wie aus den 1950er Jahren sind angesagt. Bei den Bezugstoffen für Polstermöbel gibt es ein auffällig großes Angebot an Samt und Flocksamt. Er wirkt weich und einladend. Farblich ist ein großes Spektrum von beruhigenden Grün- und Blautönen zu sehen.

Da die Landflucht ungebrochen anhält und die Mieten in den Großstädten weiter steigen, werden wir in Zukunft auf kleinerem Raum wohnen. Kleinere Wohnungen veranlassen die Möbelindustrie auch zur Produktion von Multifunktionsmöbeln. Ein Sofa wird ein Bett und aus einem Kleiderschrank kann ein Schreibtisch herausgezogen werden. Platzsparende Möbel sind im Kommen.

Neben den bequemen Esssesseln kommt die kommunikative Essbank bzw. Polsterbank zum Esstisch dazu. Hier hält es sich auch nach dem Abendessen noch einige Stunden aus. Gleichzeitig verliert das Wohnzimmer seine repräsentative Bedeutung und wird zunehmend zum Rückzugsraum für Privatsphäre und Entspannung. Passend zum Rückzug gibt es einladende Lounge-Sofas oder Longchairs, die sich per Knopfdruck zur bequemen Liege umwandeln lassen.

Ökologische Materialien wie Massivholz, Wollfilz, Stein, Metall und Glas punkten durch ihre natürliche Authentizität. Unikate sind immer mehr gefragt, was den natürlichen Materialien einen Auftrieb gibt. Natürliche Materialien unterscheiden sich durch ihre Einzigartigkeit von vorgefertigten Industrieprodukten aus immer gleicher Folie.

Ältere Menschen wollen zu Hause wohnen bleiben. Smart Home Technologien, von Sicherheitskonzepten wie 24-Stunden-Notknopf, Sturz-Alarm unterm Teppich, über eingebaute „Convenience“ im Möbel, wie LED-Licht unterm Bett oder im Kleiderschrank bis hin zu Toilettenbrillen mit Reinigungsfunktion, tief eingebauten Duschen, fahrenden Sesseln oder Aufstehhilfen, stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Küchentechnik präsentiert sich zusammen mit Smart-Phone-Apps beispielsweise mit vollautomatischer Einkaufsunterstützung oder Backofenkontrolle.

Die Entwicklung geht vor allem in Richtung Convenience, Bequemlichkeit und Erleichterung. Die ältere Generation hat echte funktionale Vorteile, während die Jungen auch profitieren und ihrem Müßiggang frönen können. Das bringt ihnen mehr Zeit für Faulenzerei.

Bei Küchen überwiegt Glanzlack als Front. Leise und energiesparende Elektrogeräte sind breit im Markt angekommen. Unzählige Apps ermöglichen die Ansteuerung vieler Geräte für verschiedene Funktionen. Die Abzugshaube inmitten des Induktionsfelds hat sich etabliert. Kompakte Küchen mit kurzen Wegen und optimalen Arbeitsabläufen komplettieren das Küchenangebot für die kleinere Wohnung.

Insgesamt wird das Wohnen noch einmal unkonventioneller, farbenfroher, persönlicher und individueller. Puristisches wird mit Plüschigem vermischt, so dass ein besonderer Charakter im eigenen Zuhause entsteht.

Foto:© VDM/ Koinor

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