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Zeitgemäße Architektur in Schleswig-Holstein

Ein kleines, modern aufgefrischtes Ferienhaus an der Ostsee oder das große, in das Geflecht der Lübecker Altstadt eingefügte, bereits mehrfach preisgekrönte Hansemuseum – das Feld der Architektur ist weit im nördlichsten Bundesland. Nun gibt die Architeken- und Ingenieurkammer einen Bildband zur Baukultur der Gegenwart heraus.

„Was ist Qualität? Qualität ist das Anständige.“ Ein Zitat des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss aus dem Jahr 1951, das den Inhalt dieses neuen Buches bestens auf den Punkt bringt. Nicht die Retro-Architektur, nicht das Spektakel, auch nicht die Regionalität, sondern die Verschmelzung von Zweck und Design steht im Mittelpunkt der hier versammelten Beispiele moderner Baukunst. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie alle aus der Vielzahl der Möglichkeiten genau die eine, die richtige auswählen.

Es ist bereits das vierte Mal, dass die Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein eine Bestandsaufnahme der Baukultur der Gegenwart vornimmt. Nach 1996, 1999 und 2007 wirft die Kammer nun auch im Jahr 2017 einen Blick auf die moderne Architektur im Norden. Über 200 Arbeiten wurden eingereicht, die besten 50 wurden von einem unabhängigen Beirat zur Veröffentlichung im neuen Buch ausgewählt.

Herausgekommen ist ein 184 Seiten starker Führer zu den verborgenen architektonischen Schätzen Schleswig-Holsteins. Etwa 300 Farbabbildungen veranschaulichen dem Leser, Fachmann wie Laien, die wichtigsten aktuellen Bauten. Mit niveauvollen, aber auch kritischen Kommentaren ist Ulrich Höhns zur Stelle. Der freie Architekturhistoriker und -kritiker, seit 25 Jahren Leiter des Schleswig-Holsteinischen Archivs für Architektur- und Ingenieurbaukunst, führt anschaulich vor Augen, wie moderne Architektur ihre besondere Qualität aus ihrer Angemessenheit bezieht.

In sechs Kategorien präsentiert das Buch die Baukunst der Moderne. Vom Wohnhaus bis zum Büro, von der Schulmensa bis zum Sakralbau – die Herausgeber sind bemüht, die gesamte Vielfalt der Architektur in Schleswig-Holstein einzufangen. So blättert man vom lebenswerten innerstädtischen Wohnquartier „Alte Feuerwache“ zur gold-schimmernden Fassade eines Hochhauses. Und selbstverständlich darf im echten Norden auch das Meer nicht fehlen. Die Seebrücke in Heiligenhafen ist genauso ein Beispiel moderner Baukunst wie die Promenade in Laboe.

Dabei immer im Blick: das Streben nach einem individuellen, genau auf den Ort und die Aufgabe abgestimmten Ausdruck in Gestalt und Größe. „Zwischen den Meeren“ ist eine seit langem überfällige Bestandsaufnahme der Architektur in Schleswig-Holstein. Es führt anschaulich vor Augen, mit welcher Qualität eine moderne und wache Architektur unsere gebaute Umwelt bereichern kann.

(Foto: ©Stephan Baumann)

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