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Mehr Lebensqualität im Alltag

„Willst du ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.“ Dieser Satz aus einem chinesischen Sprichwort bringt die Erfahrung vieler Menschen in diesem Jahr zum Ausdruck.

Seit dem Frühjahr 2020 hat das Corona-Virus unser Leben verändert, und es ist nicht abzusehen, wann wir uns wieder so frei bewegen können, wie wir es selbstverständlich immer gewohnt waren. Für viele bedeutete die Pandemie ausgedünnte Terminkalender, stark reduzierte Sozialkontakte und Homeoffice. Den Urlaub verbrachten die meisten mehr oder weniger zu Hause. All dies hat auch dazu geführt, dass viele Menschen ihr Haus und ihren Garten – glücklich wer einen eigenen Garten hat – neu kennen und schätzen gelernt haben. Denn hier waren und sind in diesem Jahr die sichersten und besten Orte, die wir uns vorstellen können.
Aber auch das öffentliche Grün der Städte und Gemeinden wurde mehr denn je wertgeschätzt. „Draußen zu sein, hat in diesem Jahr vielen Menschen überhaupt erst die Möglichkeit gegeben, Freiheit zu erleben und Sozialkontakte zu pflegen. Der Spaziergang im Stadtpark, Spiel und Sport im öffentlichen Grün oder eben Begegnungen mit Freunden auf der Terrasse waren oft die einzigen Möglichkeiten, um Ausgleich und Erholung von den vielfältigen Einschränkungen zu erfahren“, so Reinhard Schulze-Tertilt vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.
Das Grün im direkten Lebensumfeld der Menschen – am Haus und in der Nachbarschaft im Quartier – ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Mehr noch, Untersuchungen zeigen, dass die Grünflächen wesentlich dazu beitragen, negative Folgen des Klimawandels auszugleichen.
Die EU hat den Mitgliedsländern unter dem Begriff „Grüne Infrastruktur“ eine integrierte und vernetzte Sichtweise auf das lebendige Grün empfohlen. Dach- und Fassadenbegrünung, vielfältig bepflanzte Gärten und nicht zuletzt öffentliche Grünflächen sind als Gesamtsystem zu verstehen und machen in Summe die grüne, lebenswerte Stadt aus.
„Jeder Quadratmeter zählt, so verstehen sich auch Initiativen wie ‚Rettet den Vorgarten‘, die sich gegen die Ausbreitung von Schotterwüsten wenden und darauf abheben, private Beiträge zur grünen Infrastruktur der Städte und Gemeinden deutlich zu machen“, betont H. Christian Leonhards. Der Verband bezieht das auch auf weitere innovative Konzepte zur Verbesserung der Umweltstandards bei Gebäuden.
Die Hitzesommer der letzten drei Jahre und insbesondere die längeren Trockenzeiten hätten deutlich gemacht, dass es sowohl aus ökologischen Gründen notwendig wie aus ökonomischen Gründen sinnvoll sei, das Wassermanagement rund um Gebäude zu optimieren. Einerseits gehe es darum, Versickerungsflächen zu schaffen, also die Versiegelung von Flächen ums Haus zu minimieren, aber auch temporäre Wasserspeicherung durch Dachbegrünung und nicht zuletzt Systeme zur Aufbereitung von Grauwasser einzuplanen und zu bauen. „Hier bewährt sich eine frühzeitige und enge Zusammenarbeit von Architekten und Bauingenieuren mit dem Garten- und Landschaftsbau, um Gebäude und Außenbereich in Resonanz zu bringen“, fasst Leonhards es zusammen.

Foto: ©VGL NRW/GPP

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