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Häuser mit Charme und Geschichte

Historische Fachwerkhäuser prägen bis heute Städte und Dörfer in vielen Regionen. Oft liebevoll restauriert, strahlen sie einen einzigartigen Charme aus, der Bewohner wie Betrachter gleichermaßen fasziniert.

Das neu veröffentlichte Buch „Fachwerkhäuser – stilvoll renovieren und umbauen“ zeigt 20 gelungene Fachwerk-Restaurierungen von Wohnhäusern – ausführlich vorgestellt in Texten, Fotos, Baudaten und Plänen. Autor Johannes Kottjé veranschaulicht, wie sich das Flair der Bauweise mit heutigen Wohnbedürfnissen verbinden lässt. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Geschichte des Fachwerkbaus und seinen konstruktiven und bauphysikalischen Besonderheiten. Das Buch dient Bauherren wie Fachleuten als praktischer Rat- und Ideengeber für die eigene Restaurierung. Zugleich ist es ein interessanter Bildband für Liebhaber von Fachwerkhäusern.
Die Titelseite ziert das Fährhaus Rothenhusen. Das gastronomisch genutzte Ensemble liegt in der Wakenitz-Mündung des Ratzeburger Sees. Das Fährhaus stammt aus dem Jahr 1790 und wurde 1968 unter Denkmalschutz gestellt. Leider wurde über Jahrzehnten die Pflege vernachlässigt, so dass nun von Grund auf saniert werden musste.
Der neue Pächter hat die alten Gebäude umfassend saniert und einen Ergänzungsbau errichtet, der Tradition und Moderne verbindet.
Das Fährhaus, der benachbarte Stall und auch ein Neubau beinhalten nun verschieden große Gasträume mit unterschiedlichen Atmosphären. Der Charakter des Historischen und Intimen steht dem großzügigen Neuen gegenüber. Der Neubau ist in ein Reetkleid gehüllt – also in das Material, welches ursprünglich das Fährhaus eingedeckt hat und vor Ort von der Natur vorgegeben ist.
Es wirkt identitätsstiftend, als Gestaltmittel der weichen Baukörperform folgend und als zusätzliche Wärmedämmung, da es ohne Hinterlüftung direkt auf die Holzwand montiert wurde.
Die Planung stammt von Mißfeldt Kraß Architekten aus Lübeck. „Das Fährhaus ist in seiner Geschichte vielfach überformt, ergänzt und umgebaut worden. Unser Anliegen war es, die Spuren der Geschichte ablesbar werden zu lassen“, fasst Tobias Mißfeldt zusammen.
Dieses besondere Erlebnis am Nordende des Ratzeburger Sees im Naturpark Lauenburgische Seen können neugierige Ausflügler das ganze Jahr über genießen.

Text: Frahm; Foto: © Johannes Kottjé

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