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Gemüsevielfalt auf kleiner Fläche
Wer wenig Platz im Garten hat und trotzdem Salate, Gemüse und Blumen anbauen möchte, sollte es einmal mit einer Misch-kultur versuchen. Bei dieser Methode des naturgemäßen Anbaus stehen die verschiedenen Pflanzenarten nicht säuberlich voneinander getrennt in Reih und Glied, sondern werden reihenweise wechselnd gesetzt.
Gelegentlich wird auch innerhalb einer Reihe gemischt oder im Garten gleich ganz auf die Einteilung in Beete verzichtet. So kann jede Lücke und jeder Quadratmeter Boden optimal genutzt werden. Aber die Mischkultur hat noch weitere Vorteile: Richtig ausgewählt und kombiniert, fördern sich die Pflanzen gegenseitig im Wachstum und unterstützen sich beim Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten.
„Schädlinge können kilometerweit vom Duft ihrer bevorzugten Nahrung angelockt werden”, erklärt Judith Bircher, Gartenbauingenieurin beim Düngerhersteller Hauert. „Monokulturen, in denen einzelne Pflanzenarten gehäuft zu finden sind, wirken daher besonders verlockend. In Mischpflanzungen scheidet jedes Gewächs andere Duftstoffe aus. Das kann die Schädlinge schon mal verwirren.
Außerdem gibt es Düfte, die bestimmte Insekten gar nicht mögen. So empfiehlt es sich beispielsweise, Zwiebeln mit Möhren näher aneinanderzurücken, da so die Möhrenfliege vom Wurzelgemüse fern gehalten wird.” Zudem werden die Wanderung der Schädlinge und auch die Ausbreitung von Krankheitserregern erschwert, wenn gleiche Pflanzenarten nicht so dicht beieinander stehen.
Aber aufgepasst: Nicht alle Pflanzen harmonieren miteinander. Kohl und Erdbeeren etwa sind sicher nicht die besten Freunde. Welche Pflanzen gut kombinierbar sind, ist in vielen Büchern oder Blogs von Gartenfreunden, die ihr Wissen gern mit anderen teilen, nachzulesen.
Bei Mischkulturen achtet man darauf, dass so wenig Erdboden wie möglich sichtbar ist. Unter hoch wachsenden Gemüsearten wie Stangenbohnen oder Tomaten sollten Pflanzen wie Spinat oder Pflücksalat gesetzt werden, die mit ihrem dichten Wuchs den Boden vor Austrocknung durch die Sonne schützen und bei starkem Regen dafür sorgen, dass die Erde nicht weggeschwemmt wird.
„Das aktive Bodenleben bleibt so intakt, was wiederum der Nährstoffversorgung des Gemüses zugutekommt”, so Bircher. „Die Kombination von Pflanzen, die mit ihren Wurzeln tief in die Erde eindringen, und sogenannten Flachwurzlern bewirkt außerdem, dass die Nährstoffvorräte des Bodens besser ausgenutzt werden können. Aus diesem Grund gedeihen Sellerie und Blumenkohl beispielsweise besonders gut nebeneinander.”
Wer reich ernten möchte, kann auf zusätzliche Düngergabe auch bei Mischkulturen nicht verzichten. Die Pflanzen benötigen sowohl Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium als auch verschiedene Spurenelemente. In der Natur sorgt dafür der organische Kreislauf. Abgestorbene Pflanzenteile und Laub werden von Regenwürmern und anderen Tieren verstoffwechselt. Pilze und Bakterien verwandeln die Reste dann in Nährstoffe. Im Garten gibt es einen solchen Kreislauf nicht in ausreichendem Maße. Zur Bodenverbesserung empfiehlt sich daher beispielsweise der Biorga Gartendünger. Er wird aus pflanzlichen Rohstoffen sowie Mineralien hergestellt und ist ein wichtiger Baustein für das naturnahe Gärtnern. Die organischen Substanzen ernähren die Mikroorganismen in der Erde und werden von ihnen langsam abgebaut. So erhalten Gemüse und Co. über einen langen Zeitraum genau die Nährstoffe, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen. Wer zusätzlich in seinen Beeten Kompost ausbringt, kann die empfohlene Düngermenge reduzieren.
Auch in einem Hochbeet funktioniert der Anbau von Mischkulturen hervorragend. Wie bei den ebenerdigen Beeten ist auch hier das Ziel, eine dauerhaft begrünte Fläche bis in den Herbst hinein zu schaffen. Wenn ein Gemüse abgeerntet ist, sollte sofort nachgepflanzt oder -gesät werden, um die entstandene Lücke zu schließen. „Sind die Kartoffeln im Juni ausgegraben, können als Folgekultur vorkultivierter Grünkohl oder Herbstkohlrabi den Platz einnehmen. Schnellwüchsige Lückenfüller sind Radieschen, Rettiche oder Rauke”, erläutert Bircher. „Auch Blumen – etwa Tagetes und Ringelblumen – sollten in einer Mischkultur nicht fehlen – allein schon aus optischen Gründen, denn sie geben dem Gemüsegarten ein bunteres Aussehen.”
Fotos: ©Hauert