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Finger weg vom Sommerdünger!
Der Rasen hatte es in diesem Sommer nicht leicht. Zuerst fiel in vielen Regionen wochenlang gar kein Regen und dann regnete es in solchen Mengen, dass die Erde gar nicht mehr abtrocknete. Für die Graspflanzen war das Stress pur. Damit der Rasen nun gut durch die kalte Jahreszeit kommt, sollten Sie ihm zur Stärkung eine kleine Kur gönnen. Aber aufgepasst: Im Herbst sollten Sie keinesfalls einfach restlichen Dünger aufbrauchen, der vom Sommer noch übrig ist.
„Für den Rasen gehört die Düngergabe im Herbst zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen des Jahres“, erläutert Judith Bircher, Gartenbauingenieurin beim Schweizer Düngerspezialisten Hauert. „Da sich der Nährstoffbedarf der Graspflanzen jedoch in der kalten Jahreszeit verändert, sollte man darauf achten, einen speziellen Herbstdünger zu verwenden. Dieser versorgt den Rasen vor allem mit Kalium und Phosphat. Das Kalium stärkt und macht frostresistent und widerstandsfähiger gegen die in der kalten und nassen Jahreszeit häufig auftretenden Pilzkrankheiten. Phosphat fördert das Wurzelwachstum und sorgt so dafür, dass die Gräser auch in den Wintermonaten gut versorgt sind und ein schönes Grün zeigen.“
Jetzt das Wachstum nicht zu sehr anregen
Langzeitdünger, wie er üblicherweise im Frühjahr und Sommer ausgebracht wird, enthält relativ viel Stickstoff, denn dieser regt das Wachstum der Gräser besonders an. „Auf keinen Fall sollte jedoch im Herbst so ein Produkt zum Einsatz kommen“, warnt die Expertin. „Das Gras würde in den folgenden Monaten viel zu sehr in die Höhe schießen, die Blätter würden weich und dadurch anfällig für Frostschäden und Krankheiten im Winter.“ Wer noch Reste vom Sommerdünger hat, muss diese aber nicht wegwerfen, sondern kann sie im nächsten Frühjahr aufbrauchen.
Welche Nährstoffe in welcher Konzentration ein Dünger enthält, verrät der sogenannte NPK-Wert auf der Packung. N steht für Stickstoff, P für Phosphat, K für Kalium. Der mineralische Herbstrasendünger Cornufera beispielsweise ist in seiner Zusammensetzung genau auf das Ende der Gartensaison abgestimmt. Besonders gleichmäßig verteilen lässt sich Düngergranulat mit einem Streuwagen. Pro Quadratmeter reichen etwa 30 Gramm aus. Nach dem Ausstreuen muss die Rasenfläche übrigens nicht besonders geschont werden. Sie kann sofort wieder betreten werden.
(Foto: ©Hauert)