Durch Wartung werden lockere Ziegel und undichte Stellen frühzeitig erkannt und behoben Gegen ein undichtes Dach gibt es heute glücklicherweise eine Vorsorgemaßnahme, die auch von Gebäudeversicherungen begrüßt wird: die regelmäßige…
Die schönsten Dächer Norddeutschlands
Sie prägen die Landschaft in Norddeutschland. Besonders in den Küstenregionen an der Nord- und Ostsee sind Reetdachhäuser nicht wegzudenken und besonders beliebt.
Reetdächer können eine lange Lebensdauer erreichen, die anderen Bedachungsstoffen in nichts nachsteht. Abhängig von Dachneigung und Lage des Gebäudes wird es viele Jahrzehnte alt. Die Wahl bester Rohstoffe, eine fachgerechte Verarbeitung durch den Dachdecker-Innungsbetrieb und gewissenhafte Pflege sorgen für eine lange Standzeit.
Neutrales Prüfverfahren
Die Reetqualität ist genauso wichtig, wie die handwerklich fachregelgerechte Verarbeitung. „Man kann mit durchschnittlichem Reet ein gutes Dach machen, man kann aber auch mit gutem Reet ein schlechtes Dach machen“, sagt Katrin Jacobs, stellvertretende Obermeisterin der Reetdachdecker-Innung Schleswig-Holstein.
Die „Qualitätssicherung Reet GmbH“ wurde 2007 aus dem Landes-Innungsverband Schleswig-Holstein und seiner Reetdachdecker-Innung gegründet. Die QSR arbeitet als neutrale Prüfinstitution. Die Prüfung wird anhand des aktuellen „Produktdatenblatt für Reet“, das Bestandteil der „Fachregeln für Dachdeckungen mit Reet“ ist, durchgeführt.
„Jeder Reetdachdecker und Bauherr sollte dieses Prüfverfahren anfordern“, rät Hans-Hermann Ohm, Obermeister der Reetdachdecker-Innung.
Diffusionsoffener Dachaufbau
Die bauphysikalischen Vorzüge des Reetdachs sind in der speziellen Bauweise der einzelnen Halme begründet, bei der sich auf engem Raum unterschiedliche Stoffe, nämlich Luft und Pflanzenteile, abwechseln.
Dieses ermöglicht gleichzeitig einen regensicheren und trotzdem diffusionsoffenen Dachaufbau.
Durch ihren hohen Anteil an Luft sind Reetdächer schlechte Wärmeleiter. Daraus ergibt sich ein unübertroffener Strahlungswärmeschutz. Das Innere ist vor extremen Temperaturschwankungen gut geschützt. Im Winter kühlt es nicht so leicht aus, und die Sommerhitze schafft es nicht durch das dicke Reetpaket. Dadurch bleiben die Räume im Dachgeschoss schön kühl.
Der Dachdecker verbindet die Vorzüge des Naturbaustoffs mit den Erkenntnissen moderner Bauphysik. Durch zusätzliche Luftdichtheit, Wärmedämmung und einer Trennlage lassen sich in großem Maße Heizkosten einsparen, ohne die notwendige Unterlüftung der Reeteindeckung zu schwächen oder im schlimmsten Falle weg zu lassen.
Reetdächer sind durch ihre Konstruktion und das Material regen-, schnee- und sturmsicher.
Foto: ©Holst