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„Die Hälfte ist falsch eingebaut“

In der dunklen Jahreszeit fallen viele Dämmerungseinbrüche an. Gegenüber den Sommermonaten steigen die Einbruchszahlen erheblich. Die Täter sind meist in der Zeit von 16–22 Uhr aktiv, vor allen Dingen, wenn keiner zu Hause ist.

„Sie sollten Vorsorge treffen, sowohl verhaltensorientiert als auch durch Sicherungstechnik“, rät Kay Katzenmeier vom Landespolizeiamt Schleswig-Holstein. „Zuerst ist dafür zu sorgen, dass das Haus bewohnt aussieht.“ Das erreichen Sie zum Beispiel durch eingeschaltete Beleuchtung. Beim Verlassen des Hauses sollten Sie darauf achten, dass alle Fenster geschlossen werden und die Haustür nicht nur ins Schloss fällt, sondern doppelt abgeschlossen wird.
Zudem empfiehlt die Polizei mechanische Sicherungstechnik, die es auch zum Nachrüsten gibt. Dazu zählen einbruchhemmende Fenster und Türen. Für private Wohnhäuser reicht in der Regel die Widerstandsklasse WK2 aus. Hierbei haben die Fenster zum Beispiel ineinander greifende Pilzkopfzapfen, die das Aufhebeln erschweren.
Einbruchhemmende Türen bieten unter anderem eine sichere Mehrfachverriegelung. Eine RC2-Tür leistet mindestens fünf Minuten lang Widerstand gegen gewaltsames Aufbrechen. Das ist fast immer ausreichend, um Einbrecher zu entmutigen und Nachbarn aufmerksam zu machen. „Wenn der Täter bis dann nichts erreicht, lässt er es bleiben“, bestätigt der sicherungstechnische Fachberater.
Die Täter kommen oft aus dem nicht einsehbaren Bereich. Das ist zumeist der rückwärtige Garten, wo sie sich unbeobachtet fühlen. Achten Sie hier besonders auf eine gute Absicherung. „Das beste Produkt nützt gar nichts, wenn es falsch angebracht ist. Dafür benötigen Sie unabdingbar den Facherrichter“, betont Katzenmeier. „Die Hälfte der Sicherungsmaßnahmen ist falsch eingebaut“, weiß er aus dem polizeilichen Alltag.
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, werden Tischlereien, Metall-, Glas- und Rollladenbauer im regelmäßigen Turnus von der Polizei und über die Qualitätsgemeinschaft Sicherungstechnik Nord (QSN) in Sachen mechanische Sicherungseinrichtungen fortgebildet. Gleiches gilt für VdS-zertifizierte Elektrobetriebe im Bereich Überfall- und Einbruchmeldeanlagen.
„Erst wenn ein Betrieb die Qualifizierung erreicht hat, bekommt er eine Urkunde und wird in unseren Empfehlungskatalog aufgenommen“, so Katzenmeier.

Foto: ©Frahm

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