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Immer schon extrem beansprucht

Alle reden von Wetterextremen, die künftig noch weiter zu-nehmen werden. Dabei ist das Dach eines Hauses schon immer „Wetterextremen“ ausgesetzt gewesen. Und dennoch muss es sich über Jahrzehnte zuverlässig auch noch als „Klimazone“ für das Haus bewähren.

An einem typischen Wintertag – oder in einer Frostnacht – kann die Oberflächentemperatur auf dem Dach auf -20°C und tiefer absinken. Dennoch sollte der Wohnraum unter dem Dach, der auf +20°C beheizt ist, diese Temperatur auch ohne große Transmissionswärmeverluste halten können.

Nur wenige Monate später an einem heißen Sommertag: Durch die direkte Sonneneinstrahlung steigt die Quecksilbersäule auf der Dachoberfläche auf 70°C. an. Im Dach-Wohnraum sollen aber dennoch erträgliche Raumtemperaturen herrschen.

Die Temperaturdifferenz auf der Dachfläche kann also bis zu 90°C und mehr innerhalb eines Jahres betragen. Dazu kommen zwischendurch Temperaturschocks durch sommerliche Regen- und Hagelschauer und extreme mechanische Beanspruchungen durch Windsog oder herabfallendes Astwerk.

Das Dach mit seiner darunterliegenden Dämmung muss also als Hochleistungs-Klimapuffer funktionieren. Und das bei durchschnittlichen Dämmstoffdicken von nur 14-20 cm. Innerhalb dieser kleinen „Klimazonen“ werden Temperaturunterschiede von 40-50°C kompensiert.

„Diese Hochleistungsaufgabe kann nur ein Dach erfüllen, das streng nach dem Fachregelwerk errichtet wurde“, so der Sprecher des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Dachdeckerhandwerks. „Jede Abweichung von diesen Anforderungen – z.B. durch eine unqualifizierte Ausführung durch Heimwerker oder selbsternannte Fachkräfte – werden mit Nachteilen bei der Klimatisierung der Dachwohnung oder auf Kosten der Lebensdauer des Daches und angrenzender Bauteile teuer erkauft“.

Eine weitere Grundvoraussetzung für den Erhalt der zuverlässigen Schutzfunktion des Daches ist die regelmäßige Überprüfung genau dieser Funktionsfähigkeit. Der Dach-Experte rät zu einer jährlichen Dachwartung nach den Vorgaben des Dachdeckerhandwerks und durch qualifizierte Fachbetriebe.

Der Zusatznutzen eines solchen Dach-Checks: Immobilienbesitzer und Hausverwaltungen kommen damit ihren Obliegenheitspflichten gegenüber der Gebäudeversicherung nach. Im Fall eines Unwetterschadens kann mit der regelmäßigen Dachwartung nachgewiesen werden, dass der entstandene Schaden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vermeidbar gewesen wäre. Somit drohen Hausbesitzer und Hausverwaltung keine Abzüge bei der Schadensregulierung.

In jedem Fall ist ein fachgerecht erstelltes Dach, das zudem regelmäßig gepflegt wird, einer der wichtigsten Faktoren zur Werterhaltung und Wertsteigerung der gesamten Immobilie. Und das besonders bei den künftig zu erwartenden Wetter­extremen.

Foto:© HF.Redaktion

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