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Gesundes Wohnraumklima

Energie wird immer teurer. Richtiges Heizen und Lüften ist daher aus ökonomischen und auch ökologischen Gründen wichtig. Wer hier ein paar Grundlagen beachtet, kann das Raumklima verbessern, Schimmelbildung vorbeugen, die Gesundheit bewahren und Schäden an Haus und Mobiliar vermeiden.

Die Experten des Bundesverbands öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) erklären, dass ein korrekteres Heizverhalten aus ökonomischen und ökologischen relevant ist. Zudem geben sie Tipps für den Alltag.

Heizkörper nicht zu weit runter drehen
„Die optimale Raumtemperatur sollte immer zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen“, erklärt Dipl.-Ing. Wolfgang Wulfes. „Warme Luft speichert mehr Wasserdampf als kältere, so dass sich die Feuchtigkeit in beheizten Räumen nicht so leicht an Wänden, Decken oder Möbeln niederschlägt. Dies gilt insbesondere in schlecht gedämmten älteren Häusern.“ Erste Hinweise auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind beispielsweise beschlagene Fensterscheiben. Bei älteren Fenstern mit schlechten Wärmedämmeigenschaften bilden sich bei niedrigen Außentemperaturen kleine Tröpfchen auf den Scheiben, die ein Signal für eine hohe Luftfeuchtigkeit sind.
Luftfeuchte per Hygrometer überwachen
„Schimmelpilze lieben feuchte Luft“, erklärt der Sachverständige. „Sie wachsen bereits bei 70 Prozent relativer Luftfeuchte. In gut gelüfteten Räumen sollte die Luftfeuchte bei 40–60 Prozent liegen.“ Jeder Mensch gibt in der Nacht etwa anderthalb Liter Wasser ab. Ein Vier-Personen-Haushalt produziert durch die Bewohner, Kochen, Duschen und durch die Pflanzen täglich zwischen 12 und 20 Liter. Dann sind die 70 Prozent und damit das Risiko einer Schimmelpilzbildung schnell erreicht. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich beispielsweise einfach mit einem Hygrometer überwachen.

Nicht nur die ständig genutzten Zimmer sollten geheizt und kontrolliert werden, sondern auch die nur gelegentlich genutzten Räume. Gerade bei nasskaltem Wetter sollte intensiv gelüftet werden. „Das mag sich erst einmal unlogisch anhören, ist aber aus physikalischen Gründen erforderlich“, erklärt Dipl.-Ing. Wulfes. „Lüften heißt immer auch Entfeuchten des Hauses.“

Heizkosten sollen heute in erster Linie auch durch moderne Dämmungsmaßnahmen gespart werden. Moderne Fenster sind absolut dicht. Ein Luftaustausch findet hier nicht mehr statt. In diesem Falle ist ein häufigeres Lüften unbedingt erforderlich.
Unsachgemäße Dämmung sorgt
für Bauschäden
„Wer sich für eine Dämmmaßnahme am Haus entscheidet, sollte sich unbedingt kompetent beraten lassen“, empfiehlt Wolfgang Wulfes. „Falsch angebrachte Dämmtapeten sind beste Basis für Schimmelpilze und führen dann zu massiven Bauschäden.“ Woran im seltensten Fall gedacht wird, was aber unbedingt zum richtigen Heizen und Lüften gehört, ist die Platzierung der Möbel. Sie sollten genügend Abstand zu Wand und Boden haben, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann. Der optimale Abstand liegt bei 5–6 cm. Auch dichte Gardinen und Vorhänge können eine unüberwindbare Barriere für Frischluft sein und sollten so ausgerichtet werden, dass der Luftstrom gewährleistet ist.
„Ein weiterer Killer für ein optimales Raumklima ist Wasserdampf. Ob im Bad oder beim Kochen, hier sollte der Raum möglichst umgehend nach der Tätigkeit ausreichend gelüftet werden“, erklärt Wulfes.
Doch was ist zu tun, wenn der Schimmelbefall schon in der Wohnung festzustellen ist? Hier empfiehlt der Sachverständige, den befallenen Bereich zu befeuchten und Tapeten, Korkplatten, Holz etc. zu entfernen. Der Bereich sollte dann mit 70-prozentigem Alkohol, Brennspiritus oder Wasserstoffperoxid unter Verwendung von Gummihandschuhen gereinigt werden. Im Härtefall ist es ratsam, einen qualifizierten Ansprechpartner zurate zu ziehen.

(Foto:© Vaillant)

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