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Schon wieder Schietwetter?

Die Winter werden deutlich nasser. Laut Deutschem Wetterdienst hat die winterliche Niederschlagsmenge seit 1881 um über 25 Prozent zugenommen – der Jahresniederschlag ist dabei etwa gleichgeblieben. Die kalte Jahreszeit zeigt sich also vermehrt grau und regnerisch.

Das Schietwetter wirkt sich nicht nur auf unsere Stimmung aus, sondern auch auf die Gestaltung unseres Grundstücks. Denn mit dem Regen ergeben sich auch spezielle Herausforderungen für die Pflanzen, den Boden und bauliche Elemente im Garten.

Versickerungsflächen schaffen
Vor allem Starkregenfälle nehmen mehr und mehr zu. Das bedeutet viel Wasser in wenig Zeit und auf kleiner Fläche. An normalen Regentagen fließt es in die Kanalisation ab, diese ist bei starkem Niederschlag jedoch schnell überlastet. Als Folge kommt es zu Überschwemmungen. Daher ist es wichtig, dass ausreichend Versickerungsflächen geschaffen werden.
„Zunehmend fragen uns Gartenbesitzer, wie sie nachhaltig und ökologisch mit dem auf ihrem Grundstück anfallenden Regenwasser umgehen können“, sagt Thomas Banzhaf vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). „Bei wasserdurchlässigen Pflastersteinen kann der Regen auf der gesamten Oberfläche versickern. Gerade für Hofeinfahrten, Gehwege oder Terrassen sind diese Steine zu empfehlen. Aber auch vom Landschaftsgärtner im Garten eingebaute Zisternen können Niederschlagswasser von Pflasterflächen und Dächern sammeln. Im Sommer kann mit dem so aufgefangenen Regenwasser der Garten bewässert werden, ohne dafür wertvolles Leitungswasser zu verschwenden. Auf diese Weise spart man in vielen Städten sogar noch Entwässerungsgebühren, die viele Kommunen mit den Grundbesitzabgaben berechnen.“
Nicht nur die Kanalisation tut sich mit viel Regen schwer, auch die Pflanzen im Garten leiden, wenn es zu lange zu feucht ist. So vertragen die Wurzeln der meisten Gartenpflanzen keine Staunässe und beginnen im schlimmsten Fall zu faulen. Landschaftsgärtner raten daher, Beete und Rasenflächen vor der Begrünung zu lockern und bei Bedarf Sand oder Kies unterzumischen. So wird der Boden durchlässiger und das Wasser kann gut im Erdreich versickern. Bei Gartenbereichen in Hanglage besteht bei starkem Regen die Gefahr, dass Erdreich fortgespült wird. Hier raten die Experten zu einer Bodenbefestigung. Bestens geeignet und zugleich äußerst schmückend sind immergrüne Bodendecker, wie die Immergrüne Kriechspindel oder das Kleinblättrige Immergrün. Mit ihren Wurzeln festigen und lockern sie den Boden zugleich.

Wasser sammeln
Während der Winter immer nasser wird, kommt es in den Sommermonaten häufiger zu längeren und stärkeren Hitzeperioden. Die Pflanzen haben mit Trockenheit zu kämpfen und der Griff zum Schlauch wird unerlässlich. Das treibt die Wasserrechnung in die Höhe, schließlich kommt das Wasser in der Regel aus der Leitung. Wer das vermeiden möchte, setzt auf die uralte Tradition des Wassersammelns. Die einfachste und auch kleinste Variante ist eine Regentonne, die über das Regenfallrohr befüllt wird. Allerdings führen Wärme und UV-Strahlung über kurz oder lang zu brackigem Wasser.
Erheblich mehr Fassungsvermögen und Schutz vor Außeneinwirkungen bieten dagegen Erdtanks und unterirdische Zisternen. Diese fassen im Schnitt etwa vier Kubikmeter Wasser, nehmen aber trotzdem kaum Platz weg und lassen sich leicht in die Gartengestaltung integrieren. Tatsächlich sind die Erdtanks häufig so stabil, dass sie sogar unter der Hofeinfahrt positioniert werden können. Wer sich aufgrund der immer heißer werdenden Sommer für eine automatische Bewässerungsanlage entscheidet, kann diese von einem Landschaftsgärtner gleich an die Tanks anschließen lassen. „Regenwasser hat gegenüber Leitungswasser nicht nur preisliche Vorteile, sondern ist darüber hinaus auch frei von Kalk und konservierenden Zusätzen wie Chlor, Fluor oder Ozon. Aus diesem Grund bekommt es vielen Gartenpflanzen besser“, betont Banzhaf.

Foto: ©BGL

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