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Jetzt das Dach warten – anstatt zu warten

Niemand möchte zu Hause frieren. Und niemand will unterwegs mit einer Autopanne liegen bleiben. Deshalb werden Heizung und Fahrzeug regelmäßig gewartet und gepflegt. Und was ist mit dem Hausdach?

Kein anderes Bauteil des Hauses wird wohl so hart beansprucht wie das Dach. Zwischen der Hochsommer-Sonneneinstrahlung und der kalten Frostnacht liegen oft mehr als 40 Grad Celsius Temperaturunterschied. Bei einer Windstärke von 9 Beaufort wirkt auf jeden Quadratmeter Dachfläche eine Kraft von fast 370 Newton ein. Und auf der windabgewandten Seite zerrt der Windsog mit ungeheurer Kraft an jedem Element der Dacheindeckung.
„Gerade jetzt sollte jeder Hausbesitzer und jede Hausverwaltung das Dach und seine Bauteile überprüfen lassen“, so der Rat von Jan Juraschek vom Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Schleswig-Holstein. Nur so können mögliche Schäden, die im Laufe des Jahres entstanden sind, rechtzeitig entdeckt und behoben werden, bevor der nächste Sturm einen Angriffspunkt findet oder das Wasser sich bei einem Starkregen einen Weg durch das Dach in die Dämmschicht bahnt.

Der „gute Rat“ ist – entgegen dem Volksmund – übrigens nicht teuer. Im Rahmen eines Dach-Checks wird das gesamte Dach einer gründlichen Sichtprüfung unterzogen. Dabei können die erfahrenen Dachdecker-Innungsbetriebe viele mögliche Schwachstellen bereits durch diese Inaugenscheinnahme erkennen. Übrigens ist das genau der Grund, weshalb auch Heizungsanlagen und Autos regelmäßig gewartet werden: um kleine Schäden rechtzeitig aufzuspüren, bevor daraus kapitale Schäden entstehen.

Wie wichtig der mindestens einmal jährliche Dach-Check ist, weiß Jan Juraschek: „Eine Gebäudeversicherung kann den Nachweis einer regelmäßigen Dachüberprüfung verlangen, bevor Schäden reguliert werden.“ Juraschek bezieht sich damit auf die vertraglich vereinbarten Obliegenheitspflichten des Versicherungsnehmers zur Minimierung des Schadensrisikos bzw. zur Schadensbegrenzung.

Ein weiterer Rat des Experten: Dach-Check ist nicht gleich Dach-Check. „Wenn solche Dachüberprüfungen per Haustürgeschäft von mobilen Kolonnen angeboten werden, ist deren tatsächliche Qualifikation für den Hausbesitzer meist nicht vor der spontanen Unterschrift unter dem Auftrag erkennbar.“  Weitaus sicherer ist es, einen bekannten Dachdecker-Fachbetrieb aus der Region zu beauftragen.


Foto: www.dachdecker.de

Der Dachdecker-Innungsbetrieb kümmert sich beim Dach-Check um folgende Aufgaben:

  • Begehung und Besichtigung der Dachfläche
  • Überprüfung aller funktionswichtigen Einbauelemente auf mögliche Undichtigkeiten
  • Überprüfung der Entwässerungseinrichtungen auf mögliche Verstopfungen
  • Inspektion der Verklammerungen und Befestigungen der Dachziegel zur Sturmsicherheit
  • Überprüfen, ob sich Kaminsteine oder Kaminabdeckungen gelockert haben
  • Prüfung von Dachdurchdringungen bei Satellitenschüsseln, Lüftungen und Dachfenstern
  • Gesamteindruck, Verschleiß- und Abnutzungsgrad des gesamten Daches
  • Ausfertigung eines umfassenden Dach-Check-Protokolls als Inspektionsnachweis. Dieses dient auch im Falle eines Versicherungsschadens als Vorlage beim Gebäudeversicherer.

Sollten Schäden gefunden werden, informiert der Dachdecker Sie über die Auswirkungen und berät Sie zu den Gegenmaßnahmen.

Foto: HF.Redaktion

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