Einen Überblick über die schönsten Privatgärten im deutschsprachigen Raum bietet die Dokumentation zum Wettbewerb „Gärten des Jahres 2019“. Landschaftsarchitekten, Gartengestalter sowie Garten- und Landschaftsbauer werden jährlich aufgerufen, besonders gelungene, realisierte…
Identitätsstiftende Besonderheit
Bei „Standardhäusern“ vermissen diese Bauherren neutrale Raumzuschnitte. Mit ihrem Wunsch nach identitätsstiftender Besonderheit kamen sie auf das Büro Mißfeldt Kraß Architekten BDA zu.
Das Einfamilienhaus steht in dem Neubaugebiet St. Hubertus. Eine Vielzahl von Haustypen, Formen, Farben und Materialien treffen hier aufeinander. „Unser Bestreben war es, das zu entwerfende Haus für eine fünfköpfige Familie in all diesen Dingen zu reduzieren. Um formal bestehen zu können war es wichtig, einen ruhigen, klaren Baukörper zu schaffen, der den Wohnanforderungen einer Familie gerecht wird“, so Architekt Tobias Mißfeldt.
Im Zentrum stehen die Materialien Holz und Stein, das Prinzip des Kubischen (Pult- und Satteldächer herrschen sonst vor) und das Quadratmotiv. Grundriss und (fast) alle Öffnungen basieren auf diesem Formprinzip.
In verschiedenen Größen und leicht verspringend sind die Fenster spielerisch angeordnet. Ihre Komposition ist ausgewogen, trotz ihrer Unterschiedlichkeit. Die kleinen Öffnungen sind zum Lüften da, weil die Größe gut handhabbar und praktisch ist. Die großen sind festverglast und als hölzerne Sitznische ausgebildet. Hier kann und braucht nicht geöffnet werden, was kostengünstiger und formal schöner ist. Auf Fensterflügel konnte verzichtet werden. So wurde die Ansicht schmaler und der Glasanteil größer.
Holz spielt auch im Außenbereich eine Rolle. Der gartenseitig konzeptuell „ausgeschnittene“ Gebäudeteil mitsamt einem Balkon ist hiermit ausgekleidet. Straßenseitig stellt sich die Garage als ein homogener Holzbau dar. Sie funktioniert weit über diese Anforderung hinaus, im Sinne eines Abstell- und Hauswirtschaftsraums, als Müllstellplatz und diverses mehr.
Die Räume im Obergeschoss sind von Neutralität geprägt, um austauschbar zu sein, ohne dass einjedes an Eigenständigkeit verliert. Gebaut ist es in Massivbauweise ohne Wärmedämmverbundsystem sowie mit einer temperierten und unterseitig gedämmten Bodenplatte ohne Estrich. Ein spezielles Lüftungssystem in sensiblen Bereichen gewährleistet den Feuchteschutz.
Foto: © Mißfeldt