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Das Fertighaus als Alternative zu Massivbauten?

Für künftige Bauherren stehen viele wichtige Entscheidungen an. Der Ort und das Grundstück sind wichtig, aber individuell verschieden, ebenso wie architektonische Entscheidungen oder die Wahl eines bestimmten Haustyps wie beispielsweise eines Bungalows oder eines modernen Einfamilienhauses. Breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird hingegen die Entscheidung über die Bauweise: Fertighaus oder Massivhaus? Was das Fertighaus ausmacht, welche Eigenschaften hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz es hat und wo die Nachteile liegen.

Der Unterschied zwischen Fertighaus und Massivhaus

Interessanterweise schließen sich die Begriffe Fertighaus und Massivhaus nicht unbedingt aus. Auch Fertighäuser können Massivhäuser sein – wenn denn Teile davon in einer Fabrik vorgefertigt werden. Dabei spricht man dann von einem Massivfertighaus. Genau darin liegt folglich der Unterschied und genau das macht ein Haus zu einem Fertighaus. Da die Vorfertigung von Einzelmodulen aus Beton sowie deren Transport und Verbauung bei der Baustelle jedoch sehr viel aufwändiger und kostenintensiver ist als bei Modulen aus Holz, werden Fertighäuser fast ausschließlich in Holzbauweise errichtet. Damit geht der Unterschied einher, den die meisten bei den Begriffen Fertighaus und Massivhaus im Kopf haben: Das Fertighaus ist ein Haus strukturell aus Holz, das Massivhaus wiederum besteht aus Beton, Ziegel oder anderen Steinen bzw. keramischen Materialien.

Fertighäuser sind gefragt…

… und das schon alleine aus Gründen der Nachhaltigkeit, da sie zu einem großen Teil aus Holz bestehen und damit CO2 für Jahrzehnte aus der Atmosphäre binden. In der Tat ist der Anteil an Fertighäusern bei Neubauten je nach Bundesland beachtlich: In Baden-Württemberg ist er mit knapp 36% im Jahr 2018 am höchsten, dicht gefolgt von Bremen mit fast 33% und Hessen mit etwas mehr als einem Viertel. Doch auch in Sachen Unterhalt bzw. Energieeffizienz hat das Fertighaus auf Grund der natürlicherweise besseren Wärmedämmung Vorteile gegenüber dem Massivhaus.

Weitere Vorteile von Fertighäusern

Ein weiterer Vorteil liegt wiederum in der Bauzeit. Fertighäuser können im Extremfall in wenigen Tagen komplett gebaut werden – bei Massivhäusern liegt die Bauzeit hingegen ungefähr bei einem Jahr oder länger. Alleine das spart eine Menge kosten, da beispielsweise ein Jahr weniger Miete gezahlt werden muss. Bauherren sollten entsprechend auf die Kalkulation achten, wenn sie sich für eine Bauweise entscheiden. Der Kaufpreis spricht je nach Angebot nicht immer für das Fertighaus, reicht zur Beurteilung aber nicht aus: Die abhängigen Kosten bedingt durch die kürzere Bauzeit, die geringeren Risiken bei der Erbauung sowie die Kosten für Pflege und Wartung für die ersten Jahrzehnte des Hauses sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Wo sind Massivhäuser besser als Fertighäuser?

Nachteilig stehen auf Seiten des Fertighauses die oft höheren Anschaffungskosten und deren kürzere Tilgungszeit gegenüber dem Massivhaus. Bei letzterem fallen die Kosten für die Erbauung oft über das Jahr oder mehrere Jahre hinweg verteilt an – was bei richtiger Ausnutzung sogar zu einem Steuervorteil für den Abzug von Handwerkerkosten genutzt werden kann. Außerdem ist ein Fertighaus tatsächlich weniger „massiv“. Es ist daher leichter zerstörbar, beispielsweise durch Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen. In Risikogebieten ist daher eher auf ein Massivhaus zu setzen – oder eine Kombination aus beidem. Bei letzterer Variante wird zum Beispiel nur das Erdgeschoss massiv gebaut, der Rest als Fertighaus. Solche speziellen Fälle führen in der Regel aber wieder zu höheren Kosten.

Foto: © Antranias@pixabay.com

 

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