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Menschen

Langfingern auf die Finger geschaut

Ein Großteil der Bürger rechnet nicht damit, dass bei ihnen eingebrochen wird. Doch die Kriminalstatistik spricht eine klare Sprache: Im Jahr 2015 ist die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche in Schleswig-Holstein um 12,3 Prozent gestiegen.

Die Täter kommen meist über leicht erreichbare Fenster oder Türen und verursachen dabei bundesweit einen jährlichen Schaden von über 440 Millionen Euro.

Mit der Zahl der Einbrüche ist aber auch die Zahl der gescheiterten Einbruchsversuche angestiegen. Über ein Drittel der versuchten Einbrüche blieben erfolglos, was größtenteils an erfolgreichen Präventivmaßnahmen liegt.

Sowohl beim Neubau als auch bei Bestandsimmobilien lohnt sich die Investition in fachmännisch nachträglich eingebaute Sicherheits­produkte.

„Das beste Produkt nützt gar nichts, wenn es falsch angebracht ist. Dafür benötigt man unbedingt den Facherrichter”, betont Kay Katzenmeier, sicherheitstechnischer Fachberater beim Landespolizeiamt. “Die Hälfte der Sicherungsmaßnahmen sind falsch eingebaut”, weiß er aus dem polizeilichen Alltag.

Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, werden Tischlereien, Metall-, Glas- und Rollladenbauer regelmäßig von der Polizei und über die Qualitätsgemeinschaft Sicherungstechnik Nord (QSN) in Sachen mechanische Sicherungseinrichtungen fortgebildet. Gleiches gilt für VdS-zertifizierte Elektrobetriebe im Bereich Überfall- und Einbruchmeldeanlagen.

„Erst wenn ein Betrieb die Qualifizierung erreicht hat, bekommt er eine Urkunde und wird in unseren Empfehlungskatalog aufgenommen”, so Katzenmeier.

Verbraucher haben die Auswahl unter mehreren zuverlässigen und vertrauenswürdigen Betrieben aus ihrer Region. Die polizeilich anerkannten Errichterbetriebe können nicht nur die richtigen und sinnvollen einbruchhemmenden Produkte vorstellen, sondern auch einen qualifizierten Einbau von Sicherungseinrichtungen auf Grundlage der polizeilichen Vorbeugungsprogramme vornehmen.

Die Polizei rät: „Machen Sie Gebrauch von der Kompetenz und dem kostenlosen Beratungsangebot der geschulten Handwerksbetriebe, die im Adressennachweis aufgenommen wurden.“

Kurzfilme auf Youtube
Die Polizeiliche Kriminalprävention geht derzeit ungewöhnliche neue Wege, um über die Gefahr von Wohnungs- und Hauseinbrüchen zu informieren. Für die Initiative K-EINBRUCH wurde eine eigens konzipierte YouTube-Serie entwickelt. Ziel ist es, die Bürger unterhaltsam über die Möglichkeiten der Einbruchsprävention zu informieren und ihr Gefahrenbewusstsein zu schärfen.

Die dokumentarisch angelegte Serie begleitet den fiktiven Einbrecher „Die Elster“ auf seinen chaotischen Streifzügen und zeigt auf, wie leicht es mitunter ist, sich Zutritt zu scheinbar sicheren Immobilien zu verschaffen.

„Viele Häuser sind leichtes Ziel für Einbrecher. Wir wollen mit unseren Videos auf humorvolle Weise darauf aufmerksam machen“, sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention. „Humor und Polizei stehen für die meisten erst einmal nicht in direktem Zusammenhang, aber wir wollen neue Wege gehen, um vor Gefahren zu warnen und zu sensibilisieren.“

Link zur Mini-Serie „Die Elster – Ein Profi-Einbrecher packt aus“: http://bit.ly/2bYedNp.

Foto: ©Frahm

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