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„Schön, dass du da bist“

Die Art wie wir leben und wohnen, sagt viel darüber aus, wie wir gesehen werden wollen und uns selbst sehen. Für den Innenraum ging es zuletzt etwa um „Cocooning“ oder „hygge“. Doch was ist mit dem Draußen?

Der Garten hinter dem Haus ist längst zu einem erweiterten Wohnraum geworden. Das Areal vor dem Haus findet dagegen häufig viel weniger Zuwendung, dabei entsteht gerade hier der erste Eindruck unserer Besucher.

Gezeigt werden Kies und Schotter, klare Kanten, versiegelte Flächen, graue Betonmauern. In diesen steinernen Vorgärten soll nichts leben, sich nichts verändern, nichts Arbeit machen. Hier braucht keiner den Rasen zu mähen, die Bäume zu schneiden, die Beete zu gießen – hier braucht man gar nichts machen, aber hier macht auch nichts Freude, überrascht keine Blüte, duftet keine Rose, freut keine Herbstfärbung, kommt kein Gespräch mit dem Nachbarn zustande.

Mittlerweile wächst bei vielen Hausbesitzern die Einsicht, dass der Schottergarten ein Irrtum ist. „Wir sind überzeugt, dass die versiegelten Flächen vor den Häusern eine vorübergehende Erscheinung unserer Zeit sind,“ meint auch Lutze von Wurmb, Präsident des Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). „Dabei geht es überhaupt nicht um Geschmacksfragen, sondern um viel mehr. Die Diskussionen um den Klimawandel, um das Wassermanagement bei Starkregenfällen, um Frischluft-Inseln im Sommer, um Artenreichtum von Pflanzen und Insekten – all dies sind Themen, die auch mit den Vorgärten zu tun haben.“

Dass das Thema viele Menschen beschäftigt, zeigt die Facebookseite „Rettet den Vorgarten“. Dort wird eine angeregte Diskussion geführt, wie man leicht zu artenreichen Vorgärten kommt. Weitere Informationen unter www.mein-traumgarten.de.

(Text: BGL; Foto ©BGV)

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